Neues aus Wissenschaft und Forschung –
Japan aktuell
Quelle: JSPS Rundschreiben aus Wissenschaft und Forschung | Nr. 01/2023
Koichi Wakata kehrt zur Erde zurück
Nach einem fünfmonatigen Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation (ISS) ist der japanische Astronaut Koichi Wakata am 12.03.2023 mit dem Crew-Dragon-Raumschiff „SpaceX Crew 5“ zur Erde zurückgekehrt.
Mit ihm an Bord waren die russische Kosmonautin Anna Kikina sowie die amerikanische Astronautin Nicole Mann und ihr Kollege Josh Cassada.
Nachdem es etwa 18 Stunden zuvor von der ISS abgedockt hatte, zündete das Raumschiff seine Triebwerke und trat wieder in die Erdatmosphäre ein. Zur Abbremsung der Landung öffneten sich Fallschirme, und das Raumschiff landete am Samstagabend (Ortszeit) vor der Küste des US-Bundesstaates Florida. Von dort wurde es mit einem Schiff an Land gezogen.
Wakata war der Dritte, der die Kapsel verließ. Nach Angaben der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) scheint er keine besonderen gesundheitlichen Probleme zu haben.
Der mit 59 Jahren älteste japanische Astronaut war seit Oktober 2022 auf der ISS und hatte während des Aufenthalts seinen ersten Weltraumspaziergang gemacht. Ferner führte er hauptsächlich im japanischen Labormodul Kibo (= Hoffnung) verschiedene Experimente durch, die für zukünftige Expeditionen zum Mond und Mars hilfreich sein könnten (vgl. JSPS Rundschreiben 03/2022).
Wakata war diesmal 157 Tage und einige Stunden im Weltraum. Dies ist laut Auskunft der JAXA der längste Aufenthalt eines Japaners im Weltall und an Bord der ISS. Für ihn war es der fünfte Flug ins All, und er hat dort nun insgesamt 504 Tage verbracht, ebenfalls ein Rekord unter den japanischen Astronauten.
Genau wie seine japanischen Kollegen Soichi Noguchi (57) und Akihido Hoshide (54) ist er bislang mit drei verschiedenen Raumschiff-Typen geflogen, und zwar mit dem US-amerikanischen Space Shuttle, der russischen Sojus-Kapsel und diesmal mit der Crew Dragon des US-amerikanischen Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk.
(Quellen: NHK, Jiji Press und nippon.com 12.03.2023)
Japan entdeckt 7.000 bislang unbekannte Inseln
In Japan haben Geologen die zum japanischen Archipel gehörenden Inseln neu gezählt und dabei festgestellt, dass es 7.000 Inseln mehr gibt als bislang angenommen.
Basierend auf einem Bericht der Japan Coast Guard (JCG) aus dem Jahr 1987 war man bislang von 6.852 Inseln ausgegangen. Als die Geospatial Information Authority of Japan (GSI) kürzlich aber mit digitaler Kartierungstechnologie zum ersten Mal seit 36 Jahren die Inseln neu gezählt hat, stellte sie fest, dass sich 14.125 Inseln auf japanischem Gebiet befinden.
Es wurden Daten der Digital Japan Basic Maps verwendet, die die Basis der topografischen Karten mit einem Maßstab von 1:25.000 bilden.
Da es kein internationales Abkommen zur Zählweise von Inseln gibt, hat die GSI das gleiche Kriterium verwendet wie die Untersuchung von 1987. Als Insel gilt demnach eine von Wasser umgebene, auf natürliche Weise entstandene Landmasse mit einem Umfang von mindestens 100 Metern. Künstlich gewonnenes Land wurde ausgeschlossen.
Das GSI betonte jedoch, dass die neue Zahl Fortschritte in der Vermessungstechnologie, darunter Luftaufnahmen, widerspiegeln würde und die Details der für die Zählung genutzten Karten. Die Luftaufnahmen würden den Erhalt eines klareren Bildes von komplexen Küstenlinien ermöglichen und die Identifizierung von Inseln, die nicht gezählt wurden, weil man angenommen hatte, dass diese mit dem Festland verbunden sind oder bei denen man davon ausgegangen war, dass zwei Inseln eine einzige seien. Durch die Entdeckung vergrößere sich jedoch nicht das japanische Staatsgebiet, da die neu entdeckten Inseln bereits zu Japan gezählt worden waren.
Nach Präfekturen getrennt betrachtet hat Nagasaki mit 1.479 die meisten Inseln, darunter Iki, Tsushima und die Goto-Inseln. An zweiter Stelle steht Hokkaido mit 1.473 Inseln, gefolgt von Kagoshima mit 1.256 Inseln. Da die Izu und Ogasawara-Inseln zum Verwaltungsgebiet von Tokyo zählen, steht Tokyo mit 635 Inseln auf Platz acht.
(Quellen: CNN 03.03.2023, nippon.com 17.03.2023)